Forschung im ewigen Eis

Im Rahmen des Jahresprojektes „Scholl macht’s nachhaltig“ wurde am 6. Mai 2022 ein Wissenschaftler vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung an unsere Schule eingeladen. Unter dem Titel „Forschung im ewigen Eis“ referierte Dr. Johannes Freitag über die Zusammenhänge zwischen Polar- und Klimaforschung. Schon im Einstieg wurde die Relevanz seiner Arbeit am Bremerhavener Institut im Hinblick auf die Ausgestaltung der Lebenswelt der gegenwärtigen Generation deutlich. Dr. Johannes Freitag erläuterte die Auswirkungen des Anstiegs des Treibhausgases CO2 auf das Erdklima und setzte es in den Kontext der natürlichen Klimavariationen. Im Anschluss ging er vertiefend auf seine konkrete Arbeit ein, die darin besteht, Eiskernbohrungen in Grönland und der Antarktis vorzunehmen und die in den Bohrkerne eingeschlossenen Luftbläschen auf ihren CO2 Gehalt zu untersuchen. Diese Eiskerne stellen somit ein einzigartiges Archiv der Erdatmosphäre dar und geben Aufschluss darüber, wie die Treibhausgaskonzentration vor etlichen Tausenden von Jahren war. Anhand von vielen Fotos und Anekdoten gab er einen lebhaften Einblick in die Arbeit eines Wissenschaftlers unter extremen Bedingungen und machte deutlich, dass der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten ist, sondern dass es jetzt darum geht, aktiv zu werden um die Veränderungen einmal zu verstehen, aber in einem zweiten Schritt auch zu begrenzen.

Die vielen Fragen am Ende des Vortrags zeigten das immens große Interesse der Schüler:innen und Lehrer:innen sowohl an wissenschaftlichen Fragestellungen – Wann wird die Westantarktis instabil und welche Auswirkungen hat das? – als auch an der konkreten Arbeitssituation der Wissenschaftler:innen: Wie schläft man bei -40°C? Wir danken dem Referenten für den von ihm gewährten Einblick und führen die wichtige Diskussion rund um den Klimawandel fort, der Vortrag erhöht unsere Motivation unsere Aktivitäten im Bereich der Nachhaltigkeit zu intensivieren.