Lehrerpreis der Helmholtz-Gemeinschaft für Silke Wrieden-Buerfeind
Das Programmheft platzte fast aus den Nähten, so viele Ehrungen und Preisverleihungen fanden im feierlichen Rahmen in der Aula der Oberstufe des Schulzentrums Geschwister Scholl statt. Zahlreiche Gäste nahmen sich die Zeit, um die bemerkenswerte Erfolgsbilanz der Schülerinnen und Schüler bei Jugend forscht- Wettbewerben zu feiern. So begrüßte Schulleiter York Grüninger u. a. die Senatorin für Kinder und Bildung, Claudia Bogedan, Dezernent Michael Frost und die Oberschulrätin Regina Volz. In seiner Ansprache nutzte er die Gelegenheit, sich bei den Vertretern des Magistrats für die Finanzierung des Chemie-Leistungskurses zu bedanken.
Schulstoff muss nicht trocken sein! Seit 2011 beschäftigten sich über 70 Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit mit naturwissenschaftlichen Fragen und reichten für Jugend forscht 35 spannende Arbeiten in den Kategorien Physik, Chemie, Biologie und Geo- und Raumwissenschaften ein. Mit großen Erfolg: Die meisten Projekte erhielten Urkunden, Auszeichnungen oder Sonderpreise. Für die engagierte Förderung junger Nachwuchsforscher erhielt das Schulzentrum Geschwister Scholl 2016 den Jugend forscht-Schulpreis, den die Senatorin Claudia Bogedan überreichte. „Wenn eine Schule so viele Preise einheimst, dann muss sie vieles richtig machten“, betonte die Senatorin. Gute Bildung von Anfang an sei nur möglich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Sie bedankte sich ausdrücklich für das Engagement der Lehrkräfte und die Unterstützung der Netzwerkpartner.
Das die Schülerinnen und Schüler so hervorragende Rahmenbedingungen für Ihre Forschungen finden, liegt nicht zuletzt an dem unermüdlichen Einsatz von Silke Wrieden-Buerfeind. Die Chemie-Lehrerin versteht es nicht nur Schüler für die Naturwissenschaften zu begeistern sondern auch Sponsoren und Kooperationspartner in Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Forschung und Technik zu gewinnen. Für ihr leidenschaftliches Engagement übereichte ihr Carsten Pieper, Landeswettbewerbsleiter Jugend forscht, den Lehrerpreis der Helmholtz-Gemeinschaft. Mit ihr freuten sich auch die geladenen Gäste. „Ihre Begeisterung für die Schüler und die Naturwissenschaften hat uns regelrecht angesteckt“, meinte Frau Hernández Blanco vom Kooperationspartner Reagenz Deutschland GmbH Loxstedt, die sich schon auf die nächste Zusammenarbeit freut.
In ihrer Dankesrede wies Silke Wrieden-Buerfeind darauf hin, dass hinter dem Erfolg bei den Jugend forscht-Wettbewerben ganz viele engagierte Unterstützer stehen. Ohne das Verständnis und die Mithilfe von Seiten der Schulleitung, den Kolleginnen und Kollegen der Schollschule und der befreundeten Oberschulen in Bremerhaven sowie der zahlreichen Kooperationspartner und Sponsoren lassen sich die anspruchsvollen Projekte nicht umsetzen. Aber am wichtigsten sind neugierige Schülerinnen und Schüler, die an der Aufgabe reifen und sich auch durch zeitweilige Misserfolge nicht entmutigen lassen. Trotz der Erfolge sieht die Lehrerin aber auch noch viel Verbesserungspotential. Vielleicht fiel ihr Wusch nach weiteren Ressourcen und finanzieller Unterstützung bei der Senatorin auf offene Ohren.
Der Reigen der weiteren Preisverleihung spiegelte eindrucksvoll wieder, wie breitgefächert die Forschungsgebiete aussehen können. Für ihre Forschungen zum Thema Aquakultur erhielten die Schülerinnen und Schüler den EU-Projekt-Preis
Farmed in the EU. Horst Buerfeind, der Repräsentant der Firma HanseFisch, überreichte den Schülerinnen und Schülern einen Scheck in Höhe von 200 Euro. Aber genauso beeindruckt zeigten sich die Schüler von der Einladung zur Preisverleihung bei der Expo in Mailand. Außerdem konnten sie ihr Kochbuch mit Fischrezepten auf dem deutschen Fischereitag in Rostock sowie der Grünen Wochen in Berlin vorstellen.
Den mit 1.500 Euro dotierte ArcelorMittal-Förderpreis des Stahlherstellers aus Bremen bekamen die „Vordenker für Bremen“ für besonders kreative Leistungen bei Jugend forscht-Projekten, die nachhaltig die Umwelt schützen. ArcelorMittal förderte insgesamt sieben Projekte, zum Beispiel wurden Ausscheidungen von Fischen analysiert und der Einsatz von Fischgülle als Dünger getestet. Dieses Projekt verdeutlichte, wie sich Forschungen aus dem Mint-Bereich auch anderen Fachrichtungen öffnen können. Mit der Kunstlehrerin Undine Sattler wurden für das Projekt Werbeplakate im Kunstunterricht entworfen.
Wie vielfältig der Unterricht in der Oberstufe der Schollschule angelegt ist, zeigten die Schülerinnen und Schüler des Kurses Darstellendes Spiel Q 2. Passend zum Holocaust-Gedenktag führten sie eine Szene aus ihrem selbst verfassten und einstudierten Scholl-Theaterstück „Käthe“ auf. Für dieses eindrucksvolle Werk erhielten sie 2016 den Theaterpreis „andersartig-gedenken-on-stage“.
Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste viel Zeit, sich an den Jugend forscht- Projektständen mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Forschungsergebnisse zu unterhalten. Neben den Projekten aus dem Bereich der Aquakultur stammten die Ideen aus allen Lebensbereiche: Da wurde Enthaarungscreme für Beinbehaarung untersucht oder der Internet- und Computergebrauch bei Jugendlichen unter die Lupe genommen. Jannik Wiebe war 2014/15 mit seinen Studien über antibiotika-resistente Bakterien beim Bundeswettbewerb in Ludwigshafen vertreten. Er geriet ins Schwärmen, als er von seinem Sonderpreis berichtete: Seine Forschungsreise in die Schweiz mit anderen jungen Menschen aus neun Ländern war ein unvergessliches Erlebnis.
Auch Vivien Mangelsen, Anna Kohnke und Anna Schäfer fanden, dass sich die Mehrarbeit für ihr Jugend forscht-Projekt gelohnt hat. Neben den spannenden Einblicken in die Welt der Aquakultur konnten sie tolle Leute kennenlernen und wichtige Kontakte knüpfen. Und die praktische Forschungsarbeit gab ihnen auch schon einen ersten Einblick in das spätere Studium.
Urheber Fotos © Scholl-GyO